Was hört ihr grade?

St. Anger war für mich die größte Fehlproduktion der Band überhaupt und auch ein mehr als unterdurchschnittliches Metal-Album insgesamt. Aber das ist nur meine Meinung. Liegt vielleicht auch daran, dass ich kein Freund der digitallen Aufnahmetechnik bin und den kernigen, kratzigen Sound alter Studioalben lieber mag als perfekt abgemischte, aber kalt und gefühllos klingende Musik.

Über die Live Performance von Bands kann man vortrefflich streiten, meist schwingt auch immer die Euphorie gegenüber der Band mit ;). Gerade was die Rock am Ring-Darbietungen 2007 und 2008 angeht: Ich für meinen Teil fand es grausam was "Mr." Hammet da auf der Bühne veranstaltet hat (gerade Master of Puppets war mal sowas von daneben) und die Töne treff ich ohne Gesangsunterricht wohl auch besser als James :D. Das wird auch nicht durch das Alter gerechtfertigt, es gibt andere Bands die mindestens genauso alt sind und es immer noch hin bekommen. Aber gut, es muss jeder für sich wissen und ich werde auch keinem versuchen Metallica auszureden, das klappt sowieso nicht :).


Weiter geht es in der Playlist:

Amaran - Imperfect

Amaran ist wohl eine der großen Ausnahmen der Bands mit weiblichem Gesang in der Metalszene gewesen. Keine Synthesizer, keine fragwürdigen Chöre und kein Gothic-Gehabe, sondern knallhartes Zusammenspiel von Bass und Gitarre mit einer tollen (natürlichen!) Stimme vorne dran. So muss es sein!


Ich fände es im übrigen Spitze, hier den ein oder anderen Musiktipp am Rande mitzubekommen, denn Musik kann man nie genug kennen und haben!

empii schrieb:

Ich fände es im übrigen Spitze, hier den ein oder anderen Musiktipp am Rande mitzubekommen, denn Musik kann man nie genug kennen und haben!

Etwas über den Tellerrand hinauszublicken ist nie ein Fehler, auch wenn beispielsweise mein Geschmack nicht immer so den der (wie schon festgestellt eher metal-lastigen) Mehrheit trifft.

"Du entkommst mir nicht" von den Quarks beispielsweise, schon etwas älter, aber immer noch einer meiner Favoriten:



Gerne empfehle ich auch die Soloalben von Thomas D, speziell "Lektionen in Demut" ist ist mit seiner Wucht und seinen tiefgründigen Texten zu erwähnen



Und auch aus dem gar nicht so fernen Köln kommt exzellente elektronische Musik vom Kompakt Label, hier in Form von Justus Köhnke:



Viel Spaß damit

Oja...die "lektionen in Demut" sind wirklich Hammer. Nur zum empfehlen.

Hier das "Gebet an den Planet"...

[video]http://www.youtube.com/watch?v=vDgi4Z3J6vM[/video]

Ich danke dir, werde es mir gleich mal zu Gemüte führen. Ich denke mein Tellerrand ist wohl doch breiter als es derjenige der Masse an Freunden der härteren Musik ist , also stellt es für mich kein Problem dar auch mal etwas anderes zu hören :). Das "True"-Gehabe irgendwelcher Fanatiker einer Musikstilrichtung geht mir ohnehin auf die Nerven.

Darf es noch für jemanden a-ha oder Vivaldi sein? ;)

Also mal über den Tellerrand hinaus lauschen kann eigentlich nur Vorteile bringen. Ich bin zwar dem Trance, Techno sehr treu, aber auch meiner einer hört doch auch mal sehr gern andere Richtungen, wie Rock, Metal, Eurodance, oder auch mal gern was aus den 80er Jahren. Es muss net immer Bumm Bumm sein, da kriegt man nur Kopfschmerzen von. Auch darf es mal gern etwas Gothic Rock / Balladen sein. Oder wie mir seit dem The BossHoss Konzert auch diese richtung, "Trash Country Punk Rock" von denen sehr gefällt.

Hier mal ein paar Beispiele, mit was ich meine Ohren so zudröhne^^

The BossHoss - Rodeo Radio
[video]http://youtube.com/watch?v=7c2a4asC7zM[/video]

Blutengel - Die With You
[video]http://youtube.com/watch?v=NyLh8gH90ms[/video]

Mettalica - Whiskey In The Jar
[video]http://youtube.com/watch?v=EoMIb0Stds4[/video]

Usw und sofort.

Hey, ich habe Euch heute immerhin mit Rosenstolz verschont!

Die Definition "guter" Musik hängt natürlich stark vom individuellem Geschmack ab (und da spielt z.B. auch die soziale Prägung eine wichtige Rolle). Im Großen und Ganzen sehe ich aber drei wichtige Unterscheidungsmerkmale: Songwriting, Produktion und Interpretation - und so komisch es klingt, wenn zwei der Kriterien erfüllt sind, kann das schon reichen.

Gutes Songwriting erkennt man daran, daß man ein Lied von seiner urs umwandeln und verbiegen kann bis zum Umfallen, aber seine Erkennbarkeit und sein Charakter immer noch erhalten bleibt oder gar ein Ein Beispiel sind die Sylvain Chauveaus Coverversionen von Depeche Mode-Liedern. Auf ihr wesentliches reduziert bekommen die Lieder eine ganz andere Wirkung:

Sylvain Chauveau et Ensemble Nocturne - Never let me down again:



Produktion: Ein Lied kann noch so gut geschrieben sein und der Interpret sich noch so sehr ins Zeug legen, wenns an der Produktion hapert, nutzt das alles nicht. Die richtige Auswahl der Instrumentierung, die richtige Abmischung der einzelnen Instrumente (ein Schlagzeug spielz normalerweise alles um sich herum in den Hintergrund...), der geschickte Einsatz von Klangeffekten usw, damit steht und fällt ein Lied wahrscheinlich sogar am meisten. Weder halte ich Rihanna für eine besonders gute Interpretin, noch "Umbrella" für ein besonders originelles Lied, aber die Produktion (und nicht nur die Studioarbeit, sondern auch gerade die Präsentation in Video etc) ist so blitzeblank und perfekt, daß sogar ich trotz der Mittelmäßigkeit von Lied und Künstlerin dran hängenbleibe. Es hat auf jeden Fall meinen Respekt.

Speziell dann, wenn es dann noch live auf die Bühne geht, muß manchmal die Produktion komplett umgestrickt werden, speziell im Bereich elektronischer Musik. Während sich gerade Metal oft ziemlich 1:1 vom Studio auf die Bühne umsetzen lässt, muß bei zumindest elektronisch beeinflußter Musik die Instrumentierung umgestellt werden, sonst kann man gleich in der nächsten Disco Platten auflegen. So kommen die recht chilligen Archive live erstaunlich rockig und tanzbar daher. Manchmal scheiterts auch einfach am Künstler, während die Alben von Garbage sehr gut produziert sind und sehr energiegeladen sind, leiden sie live einfach an der Kurzatmigkeit Shirley Mansons.

Zu guter Letzt das Thema Interpretation: Hierbei handelt es sich weniger um die Frage, wie gut ein Künstler seine Instrument bzw seine Stimme beherrscht (obwohl das hilft), sondern eher wie er sie einsetzt. Gutes Beispiel: Beth Gibbons, sowohl als Solokünstlerin als auch als Sängerin von Portishead, auch wenn sie thematisch vielleicht etwas auf Schwermut begrenzt ist. Ein negatives Beispiel ist das "Summer wine"-Cover von Ville Vallo und Natalia Avalon:

[Youtube]http://de.youtube.com/watch?v=EOs2TSXTOkQ[/media]

Schön gesungen, aber wenn man es mit der Version von Nancy Sinatra und Lee Hazelwood vergleicht:



Themaverfehlung, Setzen, Sechs! Trotz der eher mittelmäßigen Tonqualität kann man die Verführung, das erotische Knistern, die von Nancy Sinatras Gesangspart ausgeht, heraushören, während Vallo/Avalon einfach ihre Parts ohne Beziehung zueinander absingen. Ein Problem vieler gegenwärtiger SängerInnen und Möchtegern-Pop"stars": sie beherrschen zwar den technischen Teil dessen, was sie machen, aber bei aller technischen Perfektion, es bleibt seelenlos.

M's Death Magnetic.....durchwachsen....

Untertrieben. Jedes Lied klingt gleich, keines sticht hervor und James singt jetzt auch im Studio schlecht. Die Soli, wenn man es so nennen kann, sind ideenlos und weisen kaum Struktur auf.

Allgemein klingt alles nach "zu viel des Guten". Keine Frage, die Qualität ist ausgezeichnet, aber eben schon so sauber aufgenommen, dass es nervt. Dazu kommt noch, dass alles irgendwie gleich laut (aber wenigstens hört man den Bass auch mal, das war ja bisher eher mau) ist und man nur mit viel Lärm beschallt wird - aber nichts dahinter ist. Keine Aggression, keine Energie - eher wie vor sich hinter plätschernder Fluss, alles, nur kein reißender. Momentan ist es eher ein Metal Album, das die Welt nicht wirklich gebraucht hat.

Vielleicht braucht das Album Zeit, um an einem zu wachsen, so wie die neue Iced Earth Scheibe auch... aber ein Meisterwerk ist es nicht. Besser als Re-Load vielleicht, aber für Load reicht es dann schon nicht mehr... Soweit zumindest mal der Ersteindruck.

...ich wollte es nicht allzu drastisch ausdrücken

Lacuna Coil - Within me

My weapon of choice momentan:

2Raumwohnung 36°

[video]http://www.youtube.com/watch?v=DeKDswBF88c[/video]

empii schrieb:

Untertrieben. Jedes Lied klingt gleich, keines sticht hervor und James singt jetzt auch im Studio schlecht. Die Soli, wenn man es so nennen kann, sind ideenlos und weisen kaum Struktur auf. [...]

Gut zu wissen, dann lohnt es sich ja beim bewährten zu bleiben :

Artist: Suidakra
Album: The Arcanum
Title: Gates of Nevermore

[video]http://www.youtube.com/watch?v=CLjC1evy114[/video]

da ich in der letzten zeit viel 80s mukke höre hier mal ne kleine auswahl davon

Simple Minds - Dont you forget about me
quasi das Titellied von "The Breakfast Club" hier im Video mit szenen aus dem Film.(Der Film ist meines Erachtens ein "must see""
[video]http://youtube.com/watch?v=Y_9sB92dJzM[/video]

Karla DeVito - We are not alone
ein weiteres Lied aus dem Film
[video]http://youtube.com/watch?v=4cP-ARAtDnE[/video]

Colonel Abrams - Trapped
[video]http://youtube.com/watch?v=tSNWeXGZMcU[/video]

Erasure - Sometimes
[video]http://youtube.com/watch?v=6NKpY9DAFT4[/video]

Commodores - Nightshift
[video]http://youtube.com/watch?v=dlsfYDj2HWA[/video]

Round One - In Zaire
[video]http://youtube.com/watch?v=4WqUgykDiWI[/video]

Sammy Hagar - I Can't drive 55
Das Video is genial und passt so richtig zum lied. Vor allem im auto is der song top: Fenster runter, radio voll aufdrehen und ab gehts
[video]http://youtube.com/watch?v=CfNATuw1DRs[/video]

empii schrieb:

Untertrieben. Jedes Lied klingt gleich, keines sticht hervor und James singt jetzt auch im Studio schlecht. Die Soli, wenn man es so nennen kann, sind ideenlos und weisen kaum Struktur auf.

Allgemein klingt alles nach "zu viel des Guten". Keine Frage, die Qualität ist ausgezeichnet, aber eben schon so sauber aufgenommen, dass es nervt. Dazu kommt noch, dass alles irgendwie gleich laut (aber wenigstens hört man den Bass auch mal, das war ja bisher eher mau) ist und man nur mit viel Lärm beschallt wird - aber nichts dahinter ist. Keine Aggression, keine Energie - eher wie vor sich hinter plätschernder Fluss, alles, nur kein reißender. Momentan ist es eher ein Metal Album, das die Welt nicht wirklich gebraucht hat.

Vielleicht braucht das Album Zeit, um an einem zu wachsen, so wie die neue Iced Earth Scheibe auch... aber ein Meisterwerk ist es nicht. Besser als Re-Load vielleicht, aber für Load reicht es dann schon nicht mehr... Soweit zumindest mal der Ersteindruck.

Habt ihr mal wieder was illegal geladen?
Da das ding offiziell erst am 12. raus kommt und ichs schon vorbestellt habe, warte ich schön brav darauf. Ich werde meinen Senf dann dazu abgeben, wenn ichs gehört habe.
Ich kann nur sagen das mir die single- auskopplung und cyanide bis jetzt sehr gut gefallen (ok, bei cyanide wars live viel besser, aber je mehr ich das lied höre (hab mir das ding von nem video aufgenommen), desto besser gefällt es mir). Aber wie gesagt, richtiges statement erst nach der veröffentlichung.

Nein, ich sicher nicht, da ich deswegen schon mal böse auf die Nase gefallen bin und definitiv nie mehr etwas runterladen werde. Hab ja auch alles an Musik original hier (teuer genug ist der Spaß auch, aber man hat ja sonst kaum Hobbies). Vielleicht arbeite oder kenne ich ja jemanden bei einem Plattenladen, die haben die CDs nämlich schon? Aber egal ;).

Bei mir läuft gerade:

Opeth - Dirge for November

Was heisst hier illegal? Zumindest bei uns in der Schweiz ist es, absolut legal Musik zu downloaden....... was zum Download anzubieten hingegen ist strafrechtlich verfolgbar.

Stimmt, bei uns ists nicht illegal, ist ja immer noch ne grauzone

@Marcel, nimms mir nicht krum, ich glaubs dir ja auch, dass dus nicht runter geladen hast, hab ja beim satz auch extra 2 smilies hinter gesetzt und ausserdem gehts mich ja auch nix an, woher ihr die mukke habt

Nein, keine Angst, war ja nicht böse gemeint ;).