Rallye Dakar 2008 Abgesagt

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

    • Rallye Dakar 2008 Abgesagt

      Quelle: motorsport-total.com

      So groß war die Vorfreude auf die 30. Jubiläumsauflage der Rallye Dakar, doch stattfinden wird sie - wie befürchtet - nicht: Wegen drohender Terrorgefahr muss das Wüstenspektakel abgesagt werden, obwohl das Scrutineering bereits in vollem Gange ist und der Start morgen in Lissabon hätte stattfinden sollen.

      Dem vorangegangen war am Heiligabend ein Terroranschlag in Mauretanien, bei dem vier französische Touristen erschossen wurden. Der Anschlag wurde von den Behörden einem Arm der Terrororganisation Al Kaida zugerechnet, die spätestens seit den Fliegerattacken gegen das World Trade Center in New York im Jahr 2001 auf traurige Weise berühmt ist.

      Es folgten in den vergangenen Tagen verschiedenen Terrorwarnungen, zuletzt von der französischen Regierung, die den Dakar-Organisatoren schärfstens davor abriet, wie geplant auch durch Mauretanien zu fahren. Die Vorbereitungen wie eben das Scrutineering blieben davon aber unbeeinflusst.

      Die endgültige Entscheidung, die Dakar abzusagen, fiel heute Vormittag, wie 'Motorsport-Total.com' aus verlässlicher Quelle erfahren hat. Offiziell bekannt gegeben werden soll dies heute um 12:00 Uhr Ortszeit in Lissabon (13:00 Uhr MEZ).

      Seitens des Veranstalters ASO gibt es noch keine Stellungnahme.


      Das ist schon eine echte Schande, da bereiten sich die Teams (allen vorran Mitsubishi & VW) mit immensem Einsatz vor und dann muss man die Rallye einen Tag vor dem Start abgsagen. Nebenbei erreichen die Terroristen so noch ihr Ziel, sie haben erfolgreich Angst und Screcken verbreitet. :pinch:
    • Statement des ASO

      A.S.O. sagt die Auflage 2008 der Rallye Dakar ab

      Nach verschiedenen Gesprächen mit der französischen Regierung – insbesondere dem Außenminister – und angesichts seiner dringenden Empfehlungen haben die Veranstalter der Rallye Dakar die Entscheidung getroffen, die Auflage 2008 der Rallye, die vom 5. bis 20. Januar zwischen Lissabon und der senegalesischen Hauptstadt ausgetragen werden sollte, abzusagen.

      Angesichts der derzeitigen internationalen politischen Spannungen, der Ermordung von vier französischen Touristen am 28. Dezember 2007, die mit einer Gruppierung von �Al-Qaïda au Maghreb islamique“ im Zusammenhang steht, und vor allem in Anbetracht der direkten Drohungen, die von terroristischen Strömungen gegen die Rallye ausgesprochen wurden, sieht A.S.O. keine andere vertretbare Lösung, als das Sportereignis abzusagen.

      Die oberste Verantwortung von A.S.O. ist, die Sicherheit aller zu gewährleisten: der Bevölkerung in den Austragungsländern, der französischen und nichtfranzösischen Privat- und Profifahrer, technischen Servicemitarbeiter, Journalisten, Partner und Mitarbeiter der Rallye. A.S.O. bekräftigt somit, dass die Sicherheit bei der Rallye Dakar niemals Gegenstand von Kompromissen war, ist oder sein wird.

      A.S.O. verurteilt die terroristische Bedrohung, die ein Jahr Arbeit, Engagement und Begeisterung aller Teilnehmer und verschiedenen Beteiligten der weltweit größten Marathonrallye zunichte macht. Im Bewusstsein der immensen Frustration, die in Portugal, Marokko, Mauretanien und dem Senegal sowie bei allen treuen Partnern besonders stark sein wird, sowie über die allgemeine Enttäuschung und die schwer wiegenden wirtschaftlichen Konsequenzen für die Austragungsländer durch entgangene direkte und indirekte Einnahmen hinaus wird sich A.S.O. auch weiterhin für die Werte einsetzen, die Großsportereignisse vermitteln, und das Engagement für die nachhaltige Entwicklung über das Hilfsprogramm �Actions Dakar“ fortsetzen, das seit fünf Jahren in Subsahara-Afrika in Zusammenarbeit mit SOS Sahel International umgesetzt wird.

      Die Rallye Dakar ist ein Symbol, und ein Symbol kann nichts zerstören. Die Absage der Auflage 2008 stellt in keiner Weise die Zukunft der Dakar in Frage. Unserem Engagement und unserer Begeisterung für den Sport treu bleibend, wird sich A.S.O. in den nächsten Monaten der Herausforderung stellen, ab 2009 allen Anhängern des Rallye Raids ein neues sportliches Abenteuer zu bieten.
    • Ich denk mal das war es dann endgültig für die Dakar Rallye .

      Erst wird diese einst so großartige Rallye verstümmelt und verkürzt dann kommt irgendwann das "aus" .

      Bedenkt man den umweltpolitischen , sicherheitspolitischen Aspekt und die Gefährlichkeit dieser Rallye (Unfälle) ist das Ende irgendwann absehbar gewesen. Es ist auch davon auszugehen das sich die großen Hersteller die VW , Mitsubishi , Nissan ... nach der Absage dieses Jahr , mit hoher Wahrscheinlichkeit von der Dakar Rallye distanzieren werden. Denn es kann nicht sein das auf der einen Seite über den CO2 Ausstoß ihrer Fahrzeuge diskutiert wird , der Normalbürger mit seinem etwas älteren Wagen nicht mehr in die Innenstädte fahren darf , während hochgezüchtete Diesel und Benzin-Monster in der Wüste die Sau rauslassen und dadurch den CO2 Ausstoß einer chinesischen Industriemetrolpole verursachen.

      Ich denke mal die Terrorgefahr war in den späten Siebzigern und frühen achtziger Jahren bedeutend höher als heute , und trotzdem wurde die Paris-Dakar Rallye durchgezogen.

      Ich denke mal nun muß die FIA bald einen Formel1 Lauf auf den afrikanischen Kontinent legen nachdem nun die größte und bedeutendste afrikanische Motorsportveranstaltung abgesagt wurde .

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von amax ()

    • Naja also das Argument mit dem co2 Austoss kann ich so nicht nachvollziehen, das betrifft den kompletten Motorsport. Rennveranstaltungen sind nunmal keine Öko Angelegenheit, die Dakar genausowenig wie die Formel 1 oder ein 24h Rennen.

      Das das ganze nun grossen Einfluss auf das Engagement von Mitsubishi und VW haben wird glaube ich kaum. Zur Rallye Dakar gehört ja auch eine RAID Serie die das Jahr über fährt, man wird also nicht bis 2009 warten müssen um weiterzumachen. SUVs verkaufen sich im Moment viel zu gut als das sich das Engagement werbetechnisch nicht lohnen würde.

      Die Zukunft der Dakar sehe ich auch nicht in Gefahr, dazu war die Rallye in den letzten Jahren zu populär. Und das verkürzte Rallyes nicht den Untergang nach sich ziehen hat die WRC bewiesen, heutzutage ist es halt wichtig das alles gut im TV verkmarktet werden kann.

      Den letzten Satz verstehe ich nicht. ACO? Formel 1? Ich glaub du bringst da was durcheinander.....

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Montoya ()

    • Montoya schrieb:

      Spacekid schrieb:

      Und wieder einmal siegt der Terror. Ich verstehs einfach nicht.


      Da kann man nur hoffen das dies nicht zusätzliche Motivation für weitere Drohungen gegen Sportverstaltungen ist. Allerdings ist das auch nirgends so problematisch wie bei der Dakar, ein Event über solch eine Entfernung ist nunmal nicht abzusichern.


      Ja, hoffentlich!

      Das alles abzusichern ist wirklich fast unmöglich, das stimmt natürlich.
    • meine natürlich die FIA und nicht den ACO - gut aufgepasst :D

      SUVs sind die größten CO2 Schleudern - und zum größten Teil kaufen sich wohlhabende Städter solche Kisten als reines Imageobjekt

      Natürlich sind Motorsportveranstaltungen nicht umweltschonend aber es macht schon einen Unterschied ob 20-30 Wagen 2-3 Stunden ihre Abgase herausblasen oder 150 oder gar noch mehr Fahrzeuge 2 Wochen lang durch die Wüste brettern.

      Da die meisten Hersteller wie auch VW und Mitsubishi auf dem Umweltrip sind bzw. dazu gezwungen werden , ist es fraglich wie lange sie sich noch im Rallye Raid Sport engagieren, den genau dieser Sport ist nichts anderes als Verkaufswerbung für Ihre SUVs und Geländewagen
    • Ich finde die Entscheidung sehr schade. Hab mich schon drauf gefreut. Ist immer der Beginn in die neue Motorsportsaison gewesen.

      Hoffentlich machen sie wenigstens noch irgendwelche (Show) Etappen in Portugal / Spanien.
      - Fährt man rückwärts an den Baum, verkleinert sich der Kofferraum -

      Mein Spritverbrauch

    • opc schrieb:



      Hoffentlich machen sie wenigstens noch irgendwelche (Show) Etappen in Portugal / Spanien.


      So wies ausschaut ist das nicht geplant. Man hätte ja durchaus auch die ersten Etappen in Marokko noch fahren können, das ist ja ein relativ sicheres Land. Offensichtlich will man aber wohl keine halben Sachen machen und verzichtet ganz. Wirklich bitter für die Teilnehmer.

      Zum Thema F1 in Afrika: Ich glaube nicht das das in näherer Zukunft ein Thema sein wird. Der afrikanische Kontinent ist einfach zu unsicher für solche Veranstaltungen. Selbst für die Fussball WM in Südafrika (das ja nun wirklich das Vorzeigeland des Kontinents ist) sind die Prognosen was Kriminalität usw. angeht erschreckend. Addiert man dazu noch die sicherlich nicht komplett unbegründete Angst vor AIDS etc. ist Afrika eigentlich nicht sehr attraktiv für internationale Grossveranstaltungen.

      Das einzige sonstige Motorsportereigniss was mir grad so einfällt ist das A1GP Rennen in Durban und auch da gab es einige Sicherheitsbedenken.
    • Man kann geteilter Meinung sein über die Absage. Einerseits ist es natürlich wirklich schade, hatte mich auch schon sehr drauf gefreut. Andererseits sollte es wirklich einen konkreten Verdacht gegeben haben war es sicherlich eine gute Entscheidung.
      Allerdings nicht in dem Sinne, das hier die "Angst vor dem Terror" gesiegt hat.

      Denn stellen wir uns doch mal vor, es würde wirklich was passieren. Evtl noch ein deutsches Fahrzeug oder ein deutscher Fahrer betroffen sein. Was glaub ihr wie schnell da unsere lieben Politiker gleich wieder der blinde Aktionismus packt, die Terrorgefahr für Deutschland wieder bedrohlicher wird und Vorratsdatenspeicherung, Online-Razzien und was weiß ich nicht noch alles weiter durchgewunken werden.
      In diesem Sinne ist die Entscheidung vllt gar nicht mal so schlecht.
      Suidakra
      SuidAkrA: Crógacht - 20.02.2009
    • Na Applaus...

      ich denke auch nicht, dass diese Absage der Dakar organisatorisch das Genick brechen wird. Die Frage is nur, wie will man es vermeiden dass nächstes Jahr nicht wieder eine explizite Terrordrohung an die Teilnehmer gerichtet wird. Man kann davon ausgehen dass Mauretanien nächstes Jahr weiträumig umfahren wird....aber was wenn dasselbe nächstes Jahr aus einem anderen Land kommt durch das der Troß rumpeln soll?

      Ich frag mich allerdings schon wo das mit dem Terrorismus noch enden soll..."wenn ein Auto durch diese Wüste fährt, wird es nicht mehr herauskommen" "ja natürlich Herr Terrorist, wir sagen selbstverständlich unsere gottlose Rally ab"...zum ersten Mal wurde eine internationale Sportveranstaltung wegen diesen verblendeten Deppen abgesagt. Als ob Rallyfahrer Kreuzritter wären.....ich glaub es hakt!?!?!? :cursing:

      Naja vielleicht wird die Dakar so für die Amis interessant...Dakar 2009... M1 Abrams vs. Leopard 2.... 8|

      Andrerseits muss ich auch Weeds Recht geben. Ich denk, dass es net mal einen deutschen Teilnehmer hätte treffen müssen, ein Europäer hätte wohl schon vollkommen ausgereicht damit unser Innenminister wieder voll am Rad dreht und das alles zum Anlass nimmt, seinen paranoiden Bullenscheiß vom Parlament absegnen zu lassen...von daher auch irgendwo nachvollziehbar. Dennoch mit sehr, sehr fadem Beigeschmack irgendwie...

      Gruß
      RMA
      remember the times when racing was dangerous and sex was safe

      Check out my Youtube channel:
      youtube.com/DaSchraadz

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von RMA ()

    • Auf Motorsport-Total.com gibt es ein Interview mit Organisator Etienne Lavigne. Hier mal die interesanntesten Passagen:

      Frage: "Wird es eine Dakar 2009 geben?"

      Lavigne: "Es wird 2009 eine Großveranstaltung geben. Wir arbeiten seit vielen Monaten an anderen Veranstaltungen neben der 'Dakar'. Wir haben viele Ideen. Morgen werden wir die Arbeit wieder aufnehmen. Es könnte eine weitere 'Dakar' geben. Im Moment ist es zwar etwas schwer, sich vorzustellen, wie die 'Dakar' im nächsten Jahr aussehen wird, aber wir werden sehr schnell daran arbeiten."

      Frage: "Haben sich die Drohungen nur auf Mauretanien bezogen oder auch auf andere Länder?"
      Lavigne: "Sie haben sich gegen die gesamte Veranstaltung gerichtet. Um es klar zu sagen: Sie waren nicht auf Mauretanien beschränkt."

      Frage: "Warum haben Sie nicht eine Art 'Mini-Dakar' veranstaltet?"
      Lavigne: "Weil wir Großveranstaltungen organisieren und kein Fiasko."

      Frage: "Ist das der Sieg des internationalen Terrorismus?"
      Lavigne: "Leider ja."


      Die letzte Frage stimmt mich wirklich traurig aber so muss man es wohl sehen. Interesannt finde ich die Aussagen zur Zukunft, das klingt schon weniger Optimistisch als noch im Pressestatement. Offensichtlich überlegt man sich bereits alternative Standorte für ein solches Event.
    • Es ist einfach traurig, was da passiert ist. Anfangs, bzw bis eben war ich der Meinung, dass es völlig falsch war die Dakar abzusagen. Man hätte ja wenigstens ein paar Etappen durch Marokko fahren können, und dann vielleicht woanders lang, aber so ist es nunmal.

      Auf eurosport.de hab ich gerade folgendes gelesen:

      Neusten Meldungen zufolge wollten islamische Extremisten die 30. Auflage der Rallye Dakar mit Boden-Boden-Raketen, Granatwerfern und Kamikazebomben terrorisieren. Zudem waren Entführungen geplant. Ganz oben auf der Liste standen die französischen Mitsubishi-Piloten Stephane Peterhansel und Luc Alphand.
      Das ist natürlich schon eine sehr akute Bedrohung. Im Nachhinein gesehen vielleicht also doch die richtige Entscheidung des veranstalters gewesen ? Schwer für uns zu beurteilen, weil wir die genauen Hintergründe im Detail nicht kennen. naja...

      @Montoya: Gut dass du erwähnst, dass das für die Teams ein imenser Schaden ist, was du jedoch vergessen hast: Mitsubishi und Volkswagen sind riesige Konzerne. Nicht, dass es die nicht jucken würde, aber der Schaden für die einzelnen Privatiers, die teilweise ihr ganzes Leben für diese Rallye verpfändet haben ist um einiges höher einzuschätzen.

      Totgesagt leben ja angeblich länger, aber so wie die Dakar jetzt totgeredet wird kann ich mir nicht vorstellen, dass nächstes Jahr eine Rallye Dakar in Afrika stattfinden wird. Man wird sicher eine Ersatzveranstaltung finden, aber ich glaube, diese wird nie so einzigartig wie die Dakar werden. Wo will man denn bitte so einzigartige und herausfordernde Landschaften finden ?

      Sehr, sehr traurig, das ganze. Das einzig "positive" was jetzt noch bleibt: Eurosport zeigt jeden Abend das beste von vergangen Rallyes. Schön zu sehen, wenn auch mit etwas Wehmut.