Kein Citroen in der DTM

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    • erale schrieb:

      Ich kann mir so n Nascar-Rennen net bis zum Ende anschauen, weil ich schon nach 10 Minuten aufpassen muss, dass ich net schlagartig einschlafe. Ich seh die Spannung einfach net. Und komischerweise gehts net nur mir so...

      Aber lassen wir das. Die Diskussion führt wie immer zu nichts. Was du nicht magst, ist prinzipiell schlecht und wer das dennoch gut findet ist ein Idiot.


      Klar, NASCAR ist die zweitgrösste Rennserie der Welt weil alle so grosse Probleme haben nicht einzuschlafen :rolleyes:

      Sorry aber das zeigt das du nichtmal versuchst dich in die Sache reinzudenken... und du schuldest mir noch immer die Aussage was denn an den aktuellen DTM Rennen so spannend ist ;)
    • Was soll ich mich reindenken? Wo hab ich denn behauptet, dass die DTM die spannenste Rennserie ist? Ich hab vorhin erst geschrieben: "Ich weiss, dass die Rennen durch die technische Entwicklung an Spannung verloren haben." Muss ich jetzt noch erklären, warum ich persönlich dennoch Spaß an der Rennserie hab? Muss man Emotionen jetzt rational erklären oder wie?
    • Reden wir über Sport oder über Entertainment? Wo hört Sport auf und wo fängt Entertainment an? Kann mit dem richtigen Konzept Sport und Entertainment unter einem Hut gebracht werden oder schließt sich das gegenseitig aus? Und welche Rolle spielen in diesem System die echten Privatiers?

      Lohnt eventuell mal über diese Frage nachzudenken, warum manche Serien im Fernsehen gut laufen, aber kontrovers diskutiert werden und andere wiederum nur in Fachmedien wahrgenommen werden, aber dafür eine recht gute Reputation genießen und sachlich darüber diskutiert wird...
    • Ich denke man kann Motorsport mit dem echten Sport vergleichen. Da gibt es auch für jeden die selben Regeln. Und derjenige, der sich eben am besten Entwickelt und der das meiste Talent hat, wird vermutlich am Ende auch ganz oben auf dem Treppchen stehen. Von daher sind die WTCC oder FIA GT oder auch die ALMS kein Sport im ursprünglichen Sinne, sondern eher Entertainment. Es gibt kein einheitliches Reglement. Man greift immer wieder ein um eine künstliche Spannung zu schaffen. Und das kann ich persönlich nicht mit meiner Definition von Sport vereinbaren. Wobei bei der ALMS ja noch ein Reglement gegeben ist, welches man aber ignoriert um die Spannung zu erhöhen. Dass in der WTCC unterschiedliche Konzepte aufeinander treffen stimmt schon, aber mit so einer Art "Reglement" kann man doch keine Weltmeisterschaft durchführen.

      Was beim Sport noch dazukommt und das ist inzwischen in jeder populären Sportart so: Profit! Der FC Bayern spielt nicht um den Fußball-Fan zu verzücken. Hier geht es um Geld und um Erfolg. Und bei Bayern stimmt das auch. Die Leute beschweren sich dauernd über den FC Bayern, dass man sich den Erfolg erkaufen würde. Aber mal ehrlich: welche deutschen Vereine können denn mit dem FC Bayern mithalten? Auch international? Da sind ganz andere Kaliber tätig, da ist sogar der FC Bayern ein kleines Kaliber. Sport ist heute ein Geschäft geworden. Mir wärs zwar auch lieber, wenns wieder mehr um den Spaß an der Sache geht, aber das lässt sich nicht mit der heutigen Welt vereinen. Heute gehts nun mal ums liebe Geld.

      Und das ist im Motorsport auch nicht anders. Man sehe sich mal die Jahresbudgets in der F1 an. Wenn man da wenigstens die Chance haben will aufs Podium zu fahren, braucht man schon ein Budget von ca. 200 - 300 Mio Euro im Jahr. Hier findet ein richtig übler Wettkampf statt. Es werden Unmengen an Geld in die Entwicklung gesteckt. Die Fahrzeuge werden immer leichter, schneller und auch komplizierter. Und das obwohl die Reglements immer weniger Spielraum lassen. Überall wachsen Flügelchen an den Stellen an denen man was machen kann. Ist ja auch verständlich. Stillstand ist Rückschritt und man will sich ja verbessern, weil die anderen sich auch verbessern. Die Flügelchen selbst produzieren ja gar keinen Abtrieb, sondern sorgen dafür, dass z.B. der Heckflügel sauberer angeströmt wird oder leiten die Luft sauberer unters Auto.

      Ein Werk kann es sich eben nicht leisten immer hinterher zu fahren. Wenn man seine Autos einsetzt, dann will man damit mittelfristig auch um den Sieg fahren. Letzter zu werden ist keine gute Werbung für die Marke. Deshalb hat z.B. Opel einen Privateinsatz der Vectras in der DTM verboten. Es gab ja Teams, die wollten die Autos weiterhin einsetzen, auch selbst weiterentwickeln. Aber Opel hat das abgelehnt, weil man Angst hatte, dass die Autos hinten rumgurken und somit das Image der Marke schädigen. Und das Problem hat man nicht nur in der DTM, sondern in allen Tourenwagenserien. Würde BMW in der WTCC kein Land mehr sehen, dann würde man dort wohl auch mal den Stecker ziehen. In einer Formel-Serie ist das Problem ja nicht vorhanden. Die Boliden haben ja nicht die geringste Ähnlichkeit mit einem Serienfahrzeug und somit brauchen Privatteams keine Angst zu haben, dass sie morgen nimmer starten können, weil Hersteller X sein Image gefährdet sieht.

      Der Fehler der DTM war, dass man sich immer mehr von der F1 abgeschaut hat. Das Qualifying-Format, die Safetycar-Regel etc etc. Die Pflichtboxenstopps hat man ja auch nur wegen der F1 eingeführt. Ich hab ja nix gegen Boxenstopps, aber zur Pflicht sollten die nicht werden. Hier sollte man sicherlich korrigieren.

      Meine Idee von der DTM der Zukunft wäre:

      - Abschaffung der Pflichtboxenstopps
      - Aerodynamik stark einschränken. Dinge wie die hinteren Radhäuser des A4 sind zwar technisch interessant, aber viel zu aufwendig. Auch die Flaps hinten müssen weg, also eher wieder in Richtung Anfang neue DTM. Da sahen die Autos auch recht spektakulär aus, waren aber nicht so empfindlich auf Berührungen.
      - Dadurch also den aerodynamischen Grip abschwächen und dafür weichere Reifen einführen. Das Problem sind auch die Dunlop-Reifen, mit denen man inzwischen ein ganzes Rennen durchfahren könnte. Anfangs haben die zwar massig Grip, verlieren dann aber recht schnell so viel, dass man pro Runde ne gute Sekunde verliert. Danach sind sie wieder konstant. Lieber Reifen, die den Grip kontinuierlich abbauen. Dass man dann während des Rennens auch mal stoppen muss. Wie gesagt keine Vorschrift wie oft man stoppen soll...
      - Möglichkeit für neue Antriebskonzepte wie Diesel- oder Hybrid-Antrieb schaffen

      Ich denke so könnte man auch mehr Hersteller anziehen und könnte den Sport auf der Strecke wieder spannender gestalten. Ein neues technisches Reglement muss einfach mal her, sonst steigt auch kein neuer Hersteller ein. Man fährt inzwischen schon im 5. Jahr mit einem identischen technischen Reglement. Und davor war das Reglement auch nicht sooo viel anders.
    • Na gut :D

      Wie bei so vielen Dingen (Musik, Filmen etc.) ist leider auch im Motorsport der Geschmack der Masse nicht der richtige Gradmesser. Das Problem ist einfach das es nicht sehr viele Leute gibt die wirklich Motorsport-beigestert sind. Die meisten Leute sind entweder extrem Marken oder Personenfixiert, oder auf Action aus. Es spricht ja nichts dagegen eine Lieblingsmarke und bevorzugte Fahrer zu haben, das hat sicherlich jeder..steigert ja auch die Spannung.

      Wenn das allerdings das einzige ist was das Interesse auslöst dann ist das meiner Meinung nach auf hohlem Grund gebaut. Der typische DTM und F1 Zuschauer (um mal die in Deutschland bekanntesten Serien zu nehmen) ist einfach auf den Knalleffekt aus. Die Rennen sollen möglichst spekatkulär verlaufen, die Berichterstattung soll den Personenkult so richtig anheizen (schliesslich muss man ja Wissen was Herr Rosberg zum Frühstück hatte) und wenn zwischendrinn George Clooney durchs Bild läuft ist das auch nicht verkehrt. Wenn dann noch riesen Flammen aus dem Auspuff schlagen hat die Masse genug gesehen.....alles andere ist nebensächlich, ich möchte nicht wissen wie viele Leute die sich als F1 oder DTM Fans bezeichnen nicht mal 70% der Fahrernamen aufzählen können...schliesslich sind die "da hinten" eh Loser und uninteressant.

      In anderen, "reineren" Motorsportserien fehlen diese Anknüpfungspunkte. Die Fahrer sind vielleicht alle nicht so grelle Persöhnlichkeiten, bei RTL werden die eh nie erwähnt, womöglich sind die technischen Zusammenhänge auch noch komplizierter. Bei solchen Sachen bleiben dann halt nur wirkliche Motorsportfreunde hängen. Gib mir ein Langstreckenrennen, einen Timing-Screen und ein Blatt Papier und ich erzeuge mir meine Spannung, allein aus den verschiedenen Möglichkeiten, Strategien ergibt sich soviel... nur muss man dafür nunmal ein Feeling haben. Wer immer drauf wartet das irgendwo Autos explodieren sollte doch lieber Cobra 11 gucken.

      Aus meiner Sicht schliest sich eine erfolgreiche Massenvermarktung guter Rennserien fast aus. Um mit dem Massenmarkt kompatibel zu sein muss man das Produkt so lange verdrehen bis nichts mehr echt ist (DTM). Die 24h Le Mans sind dafür ein gutes Beispiel, weiter als auf Eurosport wird das Rennen wohl nie kommen. Die Geschichte ist für den Durchschnittfan einfach zu abstrakt, zu wenig spektakulär und zu undurchsichtig als das man sich damit beschäftigen möchte. Aber komplexe Dinge kann man nunmal nicht massen-kompatibel machen... Es schickt ja auch keiner nen Hauptschüler ins Mathe-Studium in der Erwartung das die sich an der Uni schon anpassen werden.

      Was mich erhlichgesagt befremdlich stimmt ist das selbst Fans wie erale solche Dinge wie Massenkompatiblität (Zuschauerzahlen, TV-Quoten usw.) als Qualitätsmesser akzeptiert haben. Wenn langfristig alle so denken gehen wohl auch die letzten guten Serien den Bach runter.