18. April 1946. Abend im Gefängnis. Görings Zelle:
” … Nun, natürlich, das Volk will keinen Krieg”, sagte Göring achselzuckend. “Warum sollte irgendein armer Landarbeiter im Krieg sein Leben aufs Spiel setzen wollen, wenn das Beste ist, was er dabei herausholen kann, dass er mit heilen Knochen zurückkommt. Natürlich, das einfache Volk will keinen Krieg; weder in Russland, noch in England, noch in Amerika, und ebenso wenig in Deutschland. Das ist klar.
Aber schließlich sind es die Führer eines Landes, die die Politik bestimmen, und es ist immer leicht, das Volk zum Mitmachen zu bringen, ob es sich nun um eine Demokratie, eine faschistische Diktatur, um ein Parlament oder eine kommunistische Diktatur handelt. … das Volk kann mit oder ohne Stimmrecht immer dazu gebracht werden, den Befehlen der Führer zu folgen. Das ist ganz einfach. Man braucht nichts zu tun, als dem Volk zu sagen, es würde angegriffen, und den Pazifisten ihren Mangel an Patriotismus vorzuwerfen und zu behaupten, sie brächten das Land in Gefahr. Diese Methode funktioniert in jedem Land.” (S. 270)
Aus: Nürnberger Tagebuch / von G.M. Gilbert. Ehemaliger Gerichts-Psychologe beim Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher. Aus dem Amerikanischen übertragen von Margaret Carroux … - Fischer: Frankfurt a.M., 1962. - 455 S.
Hermann Göring brachte vor 60 Jahren, im April 1946, diese zeitlose Wahrheit zu Gehör - und wo gerade mal wieder fast alle westlichen Medien-Kanäle dröhnen, dass wir nach den Taliban und von Saddam demnächst vom Iran angegriffen werden (bzw. der Iran angegriffen wird), scheint es an der Zeit, derlei teutonische Top-Machivellismen mal wieder zu zitieren. Sie sind so up to date wie in den 1930ern. Die Theorie wanderte von Carl Schmitt über Leo Strauss zu den heutigen Neocon-Ideologen und ihrem Hampelmann Bush - und auch die Praxis wurde 1933 ff. vorexerziert: vom Reichtagsbrand (9/11) über die Ermächtigungsgesetze (Patriot Act) bis zum totalen Krieg (der “War on Terror” ist mittlerweile in “The Long War” umgetauft).
Übertreibung, Paranoia, anti-amerikanische Verschwörungstheorie ??? Keineswegs. Gestern berichtete der „Boston Globe“ über die Hunderte von Gesetzen, deren Umgehung und Außerkraftsetzung sich die Bush-Junta schon ermächtigt hat. Und „Nukestrat“ meldet, dass die langjährigen Vorbereitungen globaler Nuklearangriffe demnächst abgeschlossen sind: „Full Operation Capability“ für den „Global Strike“ ab September 2008.
Siehe dazu auch:
Der Aufstieg des Vierten Reiches (politblog.net)
” … Nun, natürlich, das Volk will keinen Krieg”, sagte Göring achselzuckend. “Warum sollte irgendein armer Landarbeiter im Krieg sein Leben aufs Spiel setzen wollen, wenn das Beste ist, was er dabei herausholen kann, dass er mit heilen Knochen zurückkommt. Natürlich, das einfache Volk will keinen Krieg; weder in Russland, noch in England, noch in Amerika, und ebenso wenig in Deutschland. Das ist klar.
Aber schließlich sind es die Führer eines Landes, die die Politik bestimmen, und es ist immer leicht, das Volk zum Mitmachen zu bringen, ob es sich nun um eine Demokratie, eine faschistische Diktatur, um ein Parlament oder eine kommunistische Diktatur handelt. … das Volk kann mit oder ohne Stimmrecht immer dazu gebracht werden, den Befehlen der Führer zu folgen. Das ist ganz einfach. Man braucht nichts zu tun, als dem Volk zu sagen, es würde angegriffen, und den Pazifisten ihren Mangel an Patriotismus vorzuwerfen und zu behaupten, sie brächten das Land in Gefahr. Diese Methode funktioniert in jedem Land.” (S. 270)
Aus: Nürnberger Tagebuch / von G.M. Gilbert. Ehemaliger Gerichts-Psychologe beim Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher. Aus dem Amerikanischen übertragen von Margaret Carroux … - Fischer: Frankfurt a.M., 1962. - 455 S.
Hermann Göring brachte vor 60 Jahren, im April 1946, diese zeitlose Wahrheit zu Gehör - und wo gerade mal wieder fast alle westlichen Medien-Kanäle dröhnen, dass wir nach den Taliban und von Saddam demnächst vom Iran angegriffen werden (bzw. der Iran angegriffen wird), scheint es an der Zeit, derlei teutonische Top-Machivellismen mal wieder zu zitieren. Sie sind so up to date wie in den 1930ern. Die Theorie wanderte von Carl Schmitt über Leo Strauss zu den heutigen Neocon-Ideologen und ihrem Hampelmann Bush - und auch die Praxis wurde 1933 ff. vorexerziert: vom Reichtagsbrand (9/11) über die Ermächtigungsgesetze (Patriot Act) bis zum totalen Krieg (der “War on Terror” ist mittlerweile in “The Long War” umgetauft).
Übertreibung, Paranoia, anti-amerikanische Verschwörungstheorie ??? Keineswegs. Gestern berichtete der „Boston Globe“ über die Hunderte von Gesetzen, deren Umgehung und Außerkraftsetzung sich die Bush-Junta schon ermächtigt hat. Und „Nukestrat“ meldet, dass die langjährigen Vorbereitungen globaler Nuklearangriffe demnächst abgeschlossen sind: „Full Operation Capability“ für den „Global Strike“ ab September 2008.
Siehe dazu auch:
Der Aufstieg des Vierten Reiches (politblog.net)
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