Die Formel 1 und ihre Führungsköpfe...

FuNK! · 6. Juli 2009, 18:19

Und wiedermal hat sich einer der Führungsmannen der F1 mit abstrusen Äußerungen in die Tagespresse geschlagen. Diesmal kein Geringerer als Bernie Ecclestone himself!

Formel-1-Boss Bernie Ecclestone gerät wegen seiner Hitler-Äußerungen unter Druck. Vor dem Großen Preis von Deutschland hat der Zentralrat der Juden in Deutschland die Renn-Teams aufgefordert, die Zusammenarbeit mit dem Briten zu boykottieren. Der baden-württembergische Ministerpräsident Günther Oettinger sagte ein Treffen mit Ecclestone ab.

Quelle

Da frage ich mich doch langsam ob die F1 und auch die FIA nicht langsam etwas jüngere Köpfe bräuchte, die nicht so derbe bescheuert sind!

Was sagt ihr dazu?!

Ich hatte noch lang keine gute Meinung über den Herrn aber jetzt ist scheinbar Hopfen und Malz verloren! :thumbdown:

Weeds · 6. Juli 2009, 19:28

Da die Quelle nicht wirklich tut, hier nochmal der Artikel auf Spiegel Online
und hier

Zur eigentlichen Aussage:

Ich vermute, es ist schrecklich das zu sagen, aber - abgesehen von der Tatsache, dass Hitler mitgerissen und überredet wurde, Dinge zu tun, von denen ich nicht weiß, ob er sie tun wollte oder nicht - konnte er viele Menschen führen und war fähig, Dinge zu erledigen

Sicher nicht ganz so glücklich ausgetrückt, aber im Grunde hat er, von dem Nebensatz mal abgesehen so unrecht ja nun nicht. WAS er "erledigt" hat und WIE er die Leute geführt hat steht ja hier gar nicht zur Diskussion.
Auch findet meines erachtens hier nicht wirklich eine Wertung bezüglich Hitler statt, daher das Medienecho eigentlich übertrieben. Aber das kennt man ja, sofern man auch nur etwas sagt was positiv zum 3. Reich ausgelegt werden könnte, stehen gewisse Leute direkt wieder auf den Barrikaden. (Frau Hermann kann da ja auch ein Lied von singen).
Interessanterweise sind es meist die gleichen Leute, die Israels vorgehen im Gaza-Streifen durchaus begrüßen und rechtfertigen.

Auch den Rest den er da gesagt hat, sollte man nicht sooo einfach abtun, auf eine gewisse weise interpretiert hat er da ebenfalls durchaus recht.

Gleichzeitig drosch Ecclestone auf die Demokratie ein, die "vielen Ländern nichts Gutes gebracht hätte". Großbritannien eingeschlossen. "Politiker machen sich zu viele Gedanken über die Wahlen", so der 78-Jährige Milliardär laut "Times".

Ohne jetzt Demokratie ablehen zu wollen, aber das Thema "Ich will für die Wahlen gut aussehen" erleben wir doch grad wieder. Ob Zensursula, Stasi-Schäuble oder Killerspiele. Sinn macht das alles nicht. Da sind sich so ziemlich alle Experten einig, nur wirds trotzdem weiter durchgeprügelt. Dann schreibt die Bildzeitung noch nett darüber und wieder hat man ein paar Prozent bei der Wahl gewonnen. Der geneigt Leser erinnert sich evtl an die Berichterstattung der Bild über den "Kinderporno-Abgeordneten" Jörg Tauss. (Nachzulesen z.B. bei BildBlog) Der Rest der lieben Abgeordneten hat entweder die Schnauze aus Angst vor negativer Berichterstattung nicht aufbekommen, oder tatsächlich keine Ahnung was man da eigentlich tut. (Weiß jetzt nicht was von beiden schlimmer ist)

Und auch in Sachen Demokratie mit Gewalt durchdrücken: In einigen Ländern funktioniert das in der Tat nicht und wird es auch nie.
Und selbst unsere "Demokratie" machte sich spätestens beim Thema Vorratsdatenspeicherung selbst lächerlich.

"Wir hatten den 'größten Feldherrn aller Zeiten', den GröFaZ, und jetzt kommt die größte Verfassungsbeschwerde aller Zeiten"

Das Volk regiert? Ja nee is klar.

FuNK! · 6. Juli 2009, 20:45

Den Link habe ich repariert - hat garkeinen reinkopiert xD

Eh, was du sagst Weeds ist schon wohl teilweise richtig. Dennoch finde ich, sollte so ein Herr Ecclestone, auch wenn er noch so viel Geld hat und meint sich alles erlauben zu können, seine Worte etwas besser wählen. Man könnte es auch so drehen, dass er das so schlecht ausgedrückt hat, weil er eigentlich schlimmeres im Hinterkopf hatte, was er jedoch abmildern wollte oder so.
Jedenfalls finde ich nicht unbedingt, dass Hitler überredet wurde und bla, das klingt ja bald als habe er eigentlich nicht selbst gehandelt sondern wäre gesteuert worden. Das klingt für mich einfach wie als nehme er diesen "armen Mann" in Schutz. Da kann er sich ja gleich mit dem Heesters zusammentun und sagen "der Hitler war ein feiner Kerl"!

Und ich für meinen Teil sehe NICHTS positives am 3. Reich. Zumal alles vermeintlich positive doch nur dazu diente die negativen Seiten zu unterstützen und zu verstärken.

Auf der anderen Seite finde ich auch, dass der Zentralrat der Juden sich wieder ein wenig weit aus dem Fenster lehnt. Das die immer gleich so derbe auf den Putz hauen müssen ist schon echt arg übertrieben und lässt sie immer mehr zur Witznummer werden. Aber gut, dass ist wieder ein anderes Thema.

Nunja, jedenfalls finde ich, dass man wie gesagt in einer Position wie sie Ecclestone inne hat, ein wenig weiser mit seinen Worten umgehen sollte :thumbdown:

loucypher · 7. Juli 2009, 10:24

Ob nun Hitler oder Saddam, bei beiden dürfte doch wohl klar sein, daß sie nicht gerade als Wohltäter aufgefallen sind. Man mag zwar evtl. sagen, daß es vielen im Irak vor der amerikanischen "Befreiung" besser ging als heute, trotzdem aber hat der nette Despot Völkergruppen unterdrücken bzw. beseitigen lassen, Kuweit überfallen und, als die Sache dann verloren war, Ölquellen anzünden lassen.

Für mich zeigt das Ganze nur, wie weit weg der liebe Bernie von der Realität ist und daß es Zeit ist, abzugehen. Sicher ist eine diktatorische Führung für den "Führer" einfacher, weil man nicht jeden "Deppen" befragen muß und einen Konsens herstellen muß, aber ich dachte, die Demokratie (die sicher auch nicht perfekt ist, aber wohl doch das geringste Übel momentan) hätte sich doch langsam durchgesetzt. Außerdem bekommt Bernie doch sicher genug Geld dafür, die Leute irgendwie unter einen Hut zu bekommen.

Ich hoffe, daß die F1 bald mal in ruhigere Wasser bezüglich der Regeln usw. fährt und man sich "nur" noch Motorsport auf höchster Ebene liefert und daß sich vor allem die Regeln nicht jedes Jahr ändern.

Howgh

Teilen