Nach Juan Pablo Montoya, A.J. Allmendinger und Jacques Villeneuve hat mit Dario Franchitti heute ein weiterer ehemalige Formelpilot seinen Wechsel in die NASCAR-Serie offiziell bekannt gegeben - und es hat den Anschein, als dürfte der Wechsel des Schotten nicht der letzte gewesen sein.

Nachdem Andretti/Green heute Morgen in Form einer Pressemitteilung bekannt gegeben hat, auf die Dienste des Schotten, der noch bis Anfang Dezember unter Vertrag gestanden wäre, offiziell zu verzichten, besiegelten Chip Ganassi und der amtierende IRL-Champion am frühen Abend ihren Vertrag.

Montoyas Beispiel war ausschlaggebend

"Ich habe Chips Teams, gegen die ich ja in all den Jahren angetreten bin, schon immer bewundert, und in letzter Zeit ist mir Juans bemerkenswert erfolgreicher Umstieg natürlich nicht entgangen", erklärte der amtierende Indy-500-Sieger und IndyCar-Champion. "Dies ist eine großartige Gelegenheit, zu einem der NASCAR-Topteams zu stoßen."

Ganassi selbst zeigte sich "begeistert" darüber, "einen Fahrer von Darios Kaliber" unter Vertrag genommen zu haben: "Er ist ein Weltklassefahrer. Er ist ein erwiesener Rennsieger, ein Indy-500-Champion und eine rundum verwirklichte Persönlichkeit, die für Juan Pablo und Reed (Sorenson; Anm. d. Red.) ein super Teamkollege sein wird."

Damit steht einem sofortigen NASCAR-Debüt Franchittis nicht mehr im Wege, und der große Zeitdruck war wohl auch der entscheidende Hintergrund dieser vorgezogenen Vereinbarung. Denn bereits am Wochenende wird Franchitti beim ARCA-Rennen von Talladega den 42er-Ganassi-Dodge bewegen, um sich dadurch die notwendigen NASCAR-Lizenzen zu holen.

Auto mit der Nummer 40 statt Stremme

Der 34-Jährige wird im Ganassi-Team das Auto mit der Startnummer 40 von David Stremme übernehmen und beim Saisonauftakt in Daytona erstmals im Sprint-Cup an den Start gehen. Dazu benötigt er jedoch die Superspeedwaylizenz der NASCAR, welche er sich in Talladega sichern kann.

Franchitti wird ansonsten den gleichen Vorbereitungsplan durchlaufen, den sein neuer Teamkollege Montoya vor Jahresfrist abgeleistet hat. Beide kennen sich übrigens gut aus alten ChampCar-Tagen, als man 1999 erbittert um den Titel kämpfte. Am Ende des Jahres lagen sie punktgleich an der Spitze, doch die größere Anzahl an Rennsiegen gab damals den Ausschlag zugunsten des Kolumbianers.

Montoya hatte in jenem Jahr den Rookiestatus, während sich Franchitti bereits in seiner dritten US-Saison befand. Ab dem kommenden Jahr dreht sich diese Situation, denn nun ist es der Schotte, der in der NASCAR den Rookiestatus besitzen wird, während Montoya schon eine komplette Saison abgeleistet hat.