Sozialabbau stoppen. Sozialstaat stärken

    • Sozialabbau stoppen. Sozialstaat stärken

      Sozialabbau stoppen. Sozialstaat stärken
      Eine gemeinsame Initiative von Sozialverband (SoVD) und Volkssolidarität (VS)

      Die gemeinsame Initiative von SoVD und Volkssolidarität hat das Ziel, eine breite gesellschaftliche Debatte über ein neues Sozialstaatsverständnis anzustoßen. Am 28. Mai 2008 ist das Grundsatzpapier zur Stärkung des Sozialstaats vorgestellt worden.

      Mit einer Unterschriftenaktion gegen Sozialabbau wollen die beiden Verbände der Forderung nach sozialer Gerechtigkeit gegenüber der Politik Nachdruck verleihen. Die Unterschriften sollen im Herbst Bundeskanzlerin Angela Merkel überreicht werden.

      Jede stimme Zählt mehr erfahrt ihrauf der HP
      Quelle: sozialabbau-stoppen.de

    • Hoffentlich zeigt das auch Wirkung!! Aber wie ich die Politiker kenne werden die dann wieder drüber diskutieren müßen und es vergehen wieder jahre und dann werden die sich eh nicht einig.

      Das thema Harz 4 sollen die mal ampacken. Ein beispiel: Ein Buarbeiten der sein Geld verdient wird zum winter "Saisonbedingt" entlassen. Winter hald, da ist aufm Bau nix los wenns schneit usw.Dann sitzt der gute man vom zb. ende Oktober bis März zuhause. Das sind 5 Monate!!!! wenn das so 3 jahre geht das er Winter nicht durcharbeitet wird der leider im 3.Jahr Harz 4. Und das Find ich SCH... Wiele sagen man soll sparen!?!!? Wovon denn noch ?

      Also meine Unterschrift haben die.
    • Ja aber ich denke mal ich bin im SOVD selber drin die haben sehr viel einfluss und irgend wan müßen wir eben auch mal etwas unternehmen so kann es nun mal im good old Germany nicht weiter gehen die Armen werden immer Ärmer und die Reichen immer Reicher und ein Politiker zählen bei mir zu Reich mitlerweile in der SOVD zeitschrift wahr eine interesante aufschlüsselung der Diäten.
    • Ja, die Frage ist halt immer nur - wer soll das alles bezahlen?

      Es ist in der heutigen Zeit ja nicht verwunderlich. dass Parteien wie die Linke einen enormen zulauf bekommen. Was da alles versprochen wird...
      Jetz kann man natürlich hergehen und sagen. Gut erhöhen wir die Steuern für die Firmen und die Reichen.
      Was sagen die sich dann?
      Och in der Schweiz ist auch ganz nett bzw. in Rumänien gibts bestimmt auch ein paar billige Arbeitskräfte...

      Das Problem das wir haben ist nicht unbedingt die Politik, und wenn du mal die Diäten der Politiker mit denen von Managen in der freien Wirtschaft vergleichst, wirste aber Augen machen. Bei den Politikern kommen dann natürlich noch diverse Nebeneinkünte hinzu, aber das fällt wieder in den Bereich Wirtschaft, siehe weiter unten.
      Das ewige rummaulen über die Diäten kann ich auch nicht verstehen (ich finde da die Altersvorsorge bei weitem Schlimmer). Nur das Problem ist, wenn der Job nicht anständig bezahlt wird, dann gehen diese Leute eben in die freie Wirtschaft. Und wen willst du dann im Bundestag sitzen haben. Die 2. oder 3. Wahl, weil die wirklich guten Leute wegen der Bezahlung einfach keine Lust haben in die Politik zu gehen?

      Das eigentliche Problem ist doch der wirklich ausufernde Kapitalismus.
      Solange es Firmen gibt, die bei einem Jahresgewinn von ein paar Milliarden trotzdem Leute entlassen oder die Produktion in Billiglöhnländer verlagern kannst du da als Politiker viel rumerzählen. Nem Konzern ist das Schnuppe.
      Und bist du ne Firma, die sagt OK, hier ist die Produktion teurer, hier machen wir vielleicht weniger Gewinn aber bleiben eben in Deutschland, kriegste von der Börse und deinen Aktionären eins vor die Mütze.
      Das Thema Mindestlohn z.B. das kannst du dir in der heutigen Zeit fast nicht erlauben. Wenn deswegen nur 2 - 3 Produktionsstätten im "Nokia-Format" geschlossen werden ist das Geheule hinterher wieder groß. Die Arbeitslosen werden wieder mehr. Und die Belastungen steigen weiter...

      Ich glaube man ist in Deutschland hinsichtlich Sozialleistungen einfach viel zu verwöhnt, denn auch mit Hartz 4 muss in Deutschland keiner Hungern oder auf der Strasse leben.

      Und auch wenn der Staat im moment ordentlich Steuereinnahmen einfährt, es ist meiner Meinung nach der Richtige Weg, dieses Geld zuerst für den Abbau der Staatsverschuldung zu verwenden. Allerdings befürchte ich da das die Parteien im Wahlkampf doch alle miteinander umfallen.
      Das Geld was du heute ausgibst um die Schulden zu senken, hast du in ein paar Jahren wegen der gesunkenen Zinsen auch wieder drin.
      Das ist eher eine Investiotion für die Zukunft, als für heute. Das heißt dann vielleicht, das es dir und mir heute etwas "schlechter" geht als es müsste. Aber würde man das Geld heute verwenden um die Abgaben zu senken, geht es den nächsten Generationen wahrscheinlich bedeutend dreckiger als uns heute.
      Suidakra
      SuidAkrA: Crógacht - 20.02.2009
    • Du bei den gehältern der Politiker wird das aber nix mit abbau der Schulden wen ich bedenke was die
      Politiker so verdienen und in Deutchland gehts immer auf die Kleinen.
      Die steuer zahler sollen sparen und die politiker stecken es sich in die Tasche.

      Abgeordneten-Diäten - Hintergund

      Was verdient ein Abgeordneter des Deutschen Bundestages ?

      Nach der letzten Erhöhung um 330 Euro sind es Aktuell 7339 Euro
      ( ab dem kommenden Jahr steigt dieser Betrag um 329 Euro )

      Welche Erhöung war geplant ?

      Nach der verworfenden Änderung wären die Diäten 2009 um 607 Euro
      gestiegen, im Folgejahr noch einmal um 213 Euro.

      Was bedeutet das im Vergleich ?

      Im kommenden jahr wären die Diäten um knapp 8,3 Prozentgestie-
      gen, bis 2010 wären es insgesamt 16,4 Prozent gewesen. Die Angestellten
      der Deutschen Post AG erhalten eine Lohnsteigerung von 4 Prozent
      ( 2008 ) und 3 Prozent (2009). Der Durchschnitslohn aller Arbeitnehmer
      stieg im vergangenen Jahr um 1,4 Prozent.

      Welche zusätzlichen Leistungen gibt es ?


      Jeder Bundestagsabgeordnete hat pro Monat Anspruch auf eine Kos-
      tenpauschale (steuerfrei) von 3720 Euro, bis zu 13660 Euro für Mitar-
      beiter-Gehälter, eine Bahnkard 1. Klasse , kostenlose Inlandsflüge und
      Benutzung der Dienstwagen sowie ein Böro in Berlin.

      Was darf ein Abgeordneter nebenbei verdienen ?

      Abgeordnete müssen die höhe ihrer Nebenkünfte nach Stufen ein-
      geteilt veröffentlichen: Stufe 1 (bis 3500= Euro), Stufe 2(bis 7000 Euro)
      und Stufe 3 (über 7000 Euro). Die Höhe insgesamt ist nicht begrenzt,
      kann also bei Stufe 3 auch 100 000 Euro betragen." Nebenjob-König "
      ist Ex-Arbeitsminister Walter Riester. Er hat allein 21 Nebentätigkeiten
      mit mehr als 7000 Euro Verdienst angegeben.

      Pension,ein Rechenspiel !

      Nach Berechnungen des Magaziens " Stern " hat eine 19-Jährigeabge-
      ordnete , die 2002 in den Deutschen Bundestag gewählt wurde, mit 26
      Jahren Anspruch auf eine monatliche altersrente von 1500 Euro.
      Ohne auch nur jemanlz Eingezahlt zu haben in die Rentenkasse.

      @weeds
      Zitat von Weeds:
      Ich glaube man ist in Deutschland hinsichtlich Sozialleistungen einfach
      viel zu verwöhnt, denn auch mit Hartz 4 muss in Deutschland keiner
      Hungern oder auf der Strasse leben.

      Und genau das ist eben nicht so es gibt mitlerweile genug Familien die eben das nicht mehr alles können die sitzen auf der Strasse und ich kenne in meinem umfelg genug familien die dir das gegenteil zeigen können.

      Dieser Beitrag wurde bereits 7 mal editiert, zuletzt von Painsixten ()

    • Juchee, eines meiner Lieblingsthemen, eines, bei dem ich aufpassen muß, daß ichs mir nicht mit zu vielen verscherze...

      Politikergehälter sind ja seit jeher ein Thema, das kaum zu einer vernünftigen Diskussion einlädt, sie verdienen eh zu viel für das, was sie tun, oder die könnten wesentlich mehr in der freien Wirtschaft verdienen.

      Oder wie zuletzt mal Peter Struck, SPD-Fraktionsvorsitzender launisch anmerkte: "Und wenn wir morgen beschließen, daß jeder Abgeordnete jeden Tag zehn Peitschenhiebe erhalten soll, dann wird tags drauf die Bildzeitung schreiben "10 sind viel zu wenig, sie haben mindestens 20 verdient..."

      Dröseln wirs mal auf:

      Was verdient ein Abgeordneter des Deutschen Bundestages ?

      Nach der letzten Erhöhung um 330 Euro sind es Aktuell 7339 Euro
      ( ab dem kommenden Jahr steigt dieser Betrag um 329 Euro )

      Welche Erhöung war geplant ?

      Nach der verworfenden Änderung wären die Diäten 2009 um 607 Euro
      gestiegen, im Folgejahr noch einmal um 213 Euro.

      Was bedeutet das im Vergleich ?

      Im kommenden jahr wären die Diäten um knapp 8,3 Prozentgestie-
      gen, bis 2010 wären es insgesamt 16,4 Prozent gewesen. Die Angestellten
      der Deutschen Post AG erhalten eine Lohnsteigerung von 4 Prozent
      ( 2008 ) und 3 Prozent (2009). Der Durchschnitslohn aller Arbeitnehmer
      stieg im vergangenen Jahr um 1,4 Prozent.


      Die Frage, wie hoch die Diäten sein dürfen oder auch nicht lass ich jetzt mal außen vor, in dieses populistische Minenfeld werde ich mich nicht begeben. Recht gebe ich jedoch, daß die zuletzt nicht zustandegekommene Diätenanhebung zeitlich nicht besonders geschickt platziert war. Gut zu kommunizieren ist sowas eh nie, aber das ist ein anderes Thema. Fakt ist allerdings auch, daß beispielsweise zwischen 2003 und 2007 die Diäten nicht erhöht wurden, was die Anhebung dann wieder etwas relativiert.

      In dem Zusammenhang ist übrigens auch das BVerfG zu nennen, das eine Regelung, nach der die Erhöhung der Diäten automatisch an die Erhöhung der Richterbesoldung koppelte, kassiert hat, obwohl sie zumindest nachvollziehbar gewesen wäre, denn hier wäre das Niveau in einer Verhandlung zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern, (Staat u. öffentlicher Dienst incl Beamten) festgelegt worden und gleich hoch ausgefallen. Es steht aber im Prinzip jedem frei, einen besseren Vorschlag zur Abgeordnetenentlohnung einzureichen, wenn er einen hat. Konsens ist eigentlich, daß die Abgeordneten in etwa soviel wie die Bundesrichter verdienen sollen, momentan liegen sie allerdings etwa 950 € darunter. Die jetzt abgeblasene Erhöhung sollte die Diäten wieder auf dieses Niveau anheben. Die Richtergehälter als Richtschnur für die Abgeordnetengehälter erscheint mir wiederum nachvollziehbar, stellen doch beide die Spitze von Legislative bzw Judikative dar

      Davon abgesondert zu betrachten ist noch die Entwicklung der Diäten von KanzlerIn, der Minister und Staatssekretäre. Die wurden seit 2002 nicht mehr erhöht.

      Welche zusätzlichen Leistungen gibt es ?


      Ich hab hier mal kurz etwas umstrukturiert, um schlüssiger argumentieren zu können...

      Jeder Bundestagsabgeordnete [...]
      ...eine Bahnkard 1. Klasse...


      Daß Bahncards vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellt werden ist in der freien Wirtschaft keine Ausnahme, wenn Angestellte (viel) reisen müssen. Abgeordnete sind, von den Berliner und Brandenburgischen Abgeordneten vielleicht mal abgesehen, Vielreiser.

      ...kostenlose Inlandsflüge...


      Jo, AFAIK aber nur wenn es sich um Dienstreisen handelt. Analog zur freien Wirtschaft.

      ...und Benutzung der Dienstwagen...


      Dienstwagen ist, wie der Name schon sagt, ein Wagen für den Dienst. Dienstreisen können, sofern nicht vom AG erstattet, steuerlich geltend gemacht werden.

      ...sowie ein Böro in Berlin.


      Erscheint auch sinnvoll, da das Parlament in Berlin ist und der Abgeordnete sich i.a. meist auch mehrere Tage in der Woche dort aufhält und nicht nur in seinem Wahlbezirk, könnte es sein, daß man auch dort einen Arbeitsraum braucht. Übrigens können auch Privatpersonen ein Büro von der Steuer absetzen.

      ...hat pro Monat Anspruch auf eine Kostenpauschale (steuerfrei) von 3720 Euro,...


      Hier geht es um die Abrechnung von Reisespesen, Bürobedarf u.a. (dienstlichen) Ausgaben - im Prinzip für normale Bürger auch steuerlich abziehbar, sofern nicht vom AG bereits erstattet. Da Abgeordnete jedoch schon diese Pauschale erhalten, können sie von der Steuer keine Spesen mehr abrechnen, die mit dem Bundestagsmandat zusammenhängen. Die Grunddiät muß nämlich auch versteuert werden.

      [/quote]bis zu 13660 Euro für Mitarbeiter-Gehälter,


      13660 € mag viel klingen, ist aber das Arbeitnehmerbrutto (d.h. davon gehen noch Steuern und Sozialabgaben ab) und der Abgeordnete selber hat davon nix. Sie dürfen nicht mal mit dem Abgeordneten verwandt sein! Diese Kosten sind für Mitarbeiter (z.B. Büroangestellte) des Abgeordneten in Berlin und seinem Wahlkreis.

      Vieles von den Nebenkosten, die hier oben kritisiert sind, können auch, bei entsprechender (Neben-)Tätigkeit, auch von Herr oder Frau Jedermann in Anspruch genommen werden. Auch wenn bei der Masse der Leute die Einkommenssteuererklärung mit den Zahlen auf der Lohnsteuerkarte und den Angaben zur Pendlerpauschale fertig ist. Aber wer selbständig ist, eine Nebentätigkeit hat oder eine zweite Wohnung in Arbeitsplatznähe hat, der kennt auch die Bedeutung der anderen Felder auf dem Formular.

      Desweiteren, das GG sagt in Art. 48, Abs. 3, daß Abgeordnete Anspruch auf eine angemessene, ihre Unabhängigkeit sichernde Entschädigung haben und alle staatlichen Verkehrsmittel frei benutzen dürfen. Dies soll sicherstellen, daß im Prinzip jeder ein politisches Mandat ausführen kann, und nicht nur solche die es sich leisten können (vgl. USA, wo politische Kampagnen von der Zahlungsbereitschaft der Sponsoren abhängig sind).

      Pension,ein Rechenspiel !

      Nach Berechnungen des Magaziens " Stern " hat eine 19-Jährigeabge-
      ordnete , die 2002 in den Deutschen Bundestag gewählt wurde, mit 26
      Jahren Anspruch auf eine monatliche altersrente von 1500 Euro.
      Ohne auch nur jemanlz Eingezahlt zu haben in die Rentenkasse.


      Stimmt so nicht ganz, Anspruch auf Auszahlung der Pensionen hat man momentan erst nach zwei vollen Legislaturperioden, wer nur eine Legislaturperiode im Bundestag war, bekommt entweder einen gleichwertigen Betrag (ohne weitere Ansprüche) auf einmal ausgezahlt oder wird in die gesetzliche Rentenversicherung nachgezahlt. Ansonsten werden die Pensionen nicht aus den Kassen der Rentenversicherungsträger erstattet, sondern sind Staatsausgaben. Merke: Wer nix in die Rentenversicherung einzahlt, bekommt auch nix raus! Aber hoffentlich wird den Abgeordneten für die Zeit ihres Mandates auch ein Rentenanspruch zugestanden.

      Was darf ein Abgeordneter nebenbei verdienen ?

      Abgeordnete müssen die höhe ihrer Nebenkünfte nach Stufen ein-
      geteilt veröffentlichen: Stufe 1 (bis 3500= Euro), Stufe 2(bis 7000 Euro)
      und Stufe 3 (über 7000 Euro). Die Höhe insgesamt ist nicht begrenzt,
      kann also bei Stufe 3 auch 100 000 Euro betragen." Nebenjob-König "
      ist Ex-Arbeitsminister Walter Riester. Er hat allein 21 Nebentätigkeiten
      mit mehr als 7000 Euro Verdienst angegeben.


      Solange er seine Nebeneinkünfte ordnungsgemäß versteuert und angegeben sind, ist im Prinzip nix dagegen einzuwenden wenn ein Abgeordneter nebenbei etwas hinzuverdient. Bestenfalls stellt sich die Frage, wie sehr einen das Mandat auslastet...

      Wesentlich interessanter als die Höhe der Nebeneinkünfte ist meines Dafürhaltens allerdings die Art der Nebentätigkeit und somit die Herkunft der Nebeneinkünfte. Während ich im Prinzip schon den hiesigen Grundsatz des Behördengeheimnises teile (nachdem meine Einkünfte und Lohnsteuerabrechnungen nur mich und meinen Sachbearbeiter im Finanzamt was angehen), sehe ich das bei Abgeordneten etwas anderster, denn hier geht es um die Frage, wie unabhängig ein Abgeordneter wirklich ist.

      Zitat von Weeds:
      Ich glaube man ist in Deutschland hinsichtlich Sozialleistungen einfach
      viel zu verwöhnt, denn auch mit Hartz 4 muss in Deutschland keiner
      Hungern oder auf der Strasse leben.

      Und genau das ist eben nicht so es gibt mitlerweile genug Familien die eben das nicht mehr alles können die sitzen auf der Strasse und ich kenne in meinem umfelg genug familien die dir das gegenteil zeigen können.


      Dann ist das IMO nicht ein Problem zu niedriger Sozialleistungssätze, sondern ein Problem des Lebensstiles. Sorry, aber das muß ich, selber Hartzler, mal so hart sagen. Ich weiß selber, daß 347€ im Monat - auch wenn ich das letzte Einsparpotential nicht nutze - knapp bemessen sind und nicht allzu viel passieren darf. Aber nicht gerade im feinsten Viertel der Stadt lebend, mach ich immer wieder interessante Beobachtungen: An jedem Ersten des Monats kommen die lichtscheuen Wesen zum Vorschein und plündern ihr Konto, ums gleich an den ersten fünf Tagen zu verschleudern, um sich danach bis zum nächsten Ersten durchzuhangeln. Glaubt Ihr mir nicht? Denn geht mal Anfang des Monats an einer Spielhalle vorbei, und dann noch mal so um den 20.

      ...Bier wird auch nicht im Supermarkt gekauft, wo es billiger wäre, sondern natürlich im Kiosk oder gar an der Tanke. Naja, die Inhaber freuts... *auslach

      ...und warum sich mit selber kochen aufhalten, wo es doch soooo viele tolle Fertiggerichte gibt, die teurer sind? Hält einen doch nur vom Konsum trashigen Fernsehmülls. Lasset uns fett, arm und dumm werden...

      Okay, zum Teil arg überspitzt, aber so ganz aus der Luft gegriffen sind diese Beobachtungen auch nicht. Im Normalfallreichen die Sätze zum leben aus, das bestätigen mir meine Mitarbeiter, sowohl in der positiven Hinsicht, wie auch in der negativen - denn die, die am Monatsende auf dem finanziellen Zahnfleisch gehen sind die, die ihre Lebensgewohnheiten nicht in den Griff bekommen. Oder soll ich Mitleid mit jemanden haben, der ab dem 20. nix mehr zum Essen kaufen und ständig Zigaretten schnorren muß, weil er entweder Anfang des Monats wieder zu exzessiv Partys gefeiert hat oder mal wieder ein neues Handy mit MP3-Player kaufen mußte? In seinem Falle weiß ich, daß er psychisch krank ist und immer wieder mal solche Schübe hat, allerdings lässt er sich, obwohl er darum weiß, nicht helfen und lehnt sowohl psychologische/ärztliche Hilfe ab wie auch eine Betreuung. Ah so, und unsere Chefin hat was "gegen ihn persönlich". Vielleicht sinds aber auch nur seine Kapriolen...

      Das Paradoxon ist ja, es wird geklagt, daß die Stütze so gering wäre, kaum zum Leben reicht und einen entwürdigt, andererseits der deutsche Staat mit am meisten für Leistungsempfänger überhaupt ausgibt. Und doch geht die Kluft, wie man richtig beobachtet, immer mehr auseinander. In Deutschland hat man immer versucht, Armut mit Geld zu bekämpfen, erreicht hat man aber dabei nicht viel. Arbeitslose bleiben in Deutschland länger in der Arbeitslosigkeit als in anderen EU-Ländern. Nur Luxemburg gibt mehr Geld pro Kind aus als Deutschland, und dennoch nimmt einerseits die Kinderarmut immer mehr zu, andererseits sind Bildung und damit Zukunftschancen in Deutschland mehr von der Herkunft der Eltern abhängig als anderstwo. Was ist falsch?

      Fakt ist, der Staat kann lediglich Geld verteilen und die Bedingungen dafür festlegen. Und es sind die Bedingungen, die nicht stimmen. Denn sonst wäre es nicht so, daß anderstwo mit weniger finanziellem Aufwand mehr erreicht wird als anderstwo. Das ist der Fehler, und daran ist zu arbeiten, nicht an dem Geld, was verteilt wird.

      Wenns interessiert, mach ich morgen weiter, weil ich jetzt grad keine Lust mehr hab zu der fortgeschrittenen Stunde. Aber zu dem Thema im Allgemeinen gibts noch ein paar ganz interessante (und für viele vielleicht nicht so schöne) Aspekte.
    • Ich finde es auch sehr gut, daß Du Dich da mit engagierst. Es gibt in Deutschland so eine "passive Mehrheit", die sich zwar in ihren bequemen Sessel hockt und über die Zustände mosert, aber selber keinen Beitrag zur Änderung der Verhältnisse beitragen möchte.

      Dabei wird vergessen, daß in einer Demokratie jeder Bürger seinen Anteil an der Entwicklung der Gesellschaft hat. Und um dazu was beizutragen, muß man nicht gleich das ganz große Rad in Berlin drehen, das beginnt im eigenen Haus (wenn es ein Mehrparteienmiethaus ist), in der eigenen Straße, Viertel, Dorf, Stadt, usw. Im Prinzip hat jeder hat das Recht, einen Verein oder eine Bürgerinitiative zu gründen, um Gleichgesinnte um sich zu scharren und etwas zu unternehmen, was der Stadtteilverschönerung o.ä. Vielleicht gibt es eine Laieninitiative in Eurem Ort, die sich um Menschen in Not kümmert? Es beginnt bereits schon mit so Kleinigkeiten, wie seine Zigarettenfolie in den nächsten Mülleimer zu entsorgen. Die Stadtreinigung ist nicht dafür da, Eurer Bequemlichkeit hinterherzuputzen, sondern lediglich dazu, den Schmutz zu entsorgen, der sich durch den Lauf der Natur und Dinge eh nicht vermeiden lässt! Wer das nicht rafft, darf sich auch nicht über zu hohe Kommunalgebühren wundern, oder warum die Stadt kein Geld für Lehrmittel über hat.

      Wer auf Berlin wartet, kann vielleicht lange warten. Aber die Verbesserung der Gesellschaft beginnt vor Eurer Haustüre. Jeden Tag. Es braucht nur unser aller Engagement! :)
    • Gegen die Initiative ist nix einzuwenden und ich stimme KotR voll zu, dass es sehr gut ist das du dich überhaupt engagierst.

      Allererdings muss ich auch sagen, wenn ich mir die Webseite anschaue (hab das Grundsatzpapier nur grob überflogen, falls doch was drinsteht, wäre ich für den Punkt dankbar)
      geht es doch wieder in die Richtung wie immer:
      Der Sozialstaat muß..., die Politiker sollen...
      Es fehlen hier leider die Anregungen/Ideen wie man das alles auch umsetzten könnte. Schreien kann jeder, (sinnvolle und langfristige) Lösungen sind gefragt.

      Umverteilung / mehr Geld reinpumpen sind da doch quasi die Kernaussagen.
      Nur dann frag mal nach, wie verteile ich denn sozial Gerecht.

      Wie vergleiche ich die körperliche Arbeit eines Bauarbeiters mit der geistigen von z.B. IT-Fachleuten. Und was ist mit dem Manager der vielleicht nicht in dem Sinne "arbeitet" wie unser Bauarbeiter, dessen Entscheidungen aber mitunter den Fortgang der ganzen Firma beeinflussen.
      Wer wird nun wie entlohnt, und wer muss nun warum 30% Steuern zahlen, während der andere 45% zahlen muss?

      P.S.
      und nein, Kommunissmus funktioniert auch nicht wirklich.
      Was allerdings auch hier wieder nicht an der Idee an sich liegt, sondern genau wie im Kapitalismus an den einzelnen Menschen scheitern wird.
      Suidakra
      SuidAkrA: Crógacht - 20.02.2009